Wenn man — wie ich — ein
LEONARDO-Stipendium zwecks Finanzierung eines EU-Auslandspraktikums anstrebt, sollte reichlich Vorlaufzeit eingeplant werden.
Die ersten Informationen habe ich am 13. November 2005 in die entsprechenden Online-Formulare eingetragen, am 3. Juli 2006 wurde die erste Rate angewiesen, vor wenigen Tagen war das Geld dann da.
Wie, so fragt man sich, soll man bei derart langen Verfahren ein optimales Praktikum suchen — und finden? Das Problem, das sich dabei stellt, ist nämlich folgendes: Hat man nicht frühzeitig eine Zusage eines Unternehmens, verzögert sich der Antrags- und Auszahlungsprozess dementsprechend.
"Nervt" man aber andererseits die Personalverantwortlichen eines ins Auge gefassten Unternehmens zu Unzeiten — wie z.B. ein halbes Jahr vor dem gewünschten Termin — riskiert man reihenweise Absagen.
Meine Erfahrungen zeigen, dass es fast unmöglich ist, mehr als drei Monate im voraus ein interessantes
und bezahltes Praktikum zu ergattern.
Es ist der klassische ökonomische
trade off — Sicherheit des Jobs versus Bezahlung desselben.
Aus meiner Sicht empfiehlt es sich, die Jobsuche auf Länder mit möglichst informell organisierten Arbeitsmärkten zu konzentrieren. Irland und Spanien sind da recht gute Kandidaten, Frankreich ein eher schlechter. In meinem Fall war die Sache nach ein paar E-Mails und einem Telefonat mit den Hertz-Verantwortlichen innerhalb kürzester Zeit klar.
Unerfreulich sind auch die Nebeneffekte, die die hohe Attraktivität von Ländern wie Großbritannien oder den USA mit sich bringen: (kurze) Praktika, für die auch noch etwas gezahlt wird, sind nahezu unauffindbar. Oder hoffnungsloser Konkurrenz ausgesetzt.